Grasser verhaftet

Auf Grund eines internationalen Haftbefehls wurde der ehemalige österreichische Finanzminister Karl-Heinz Grasser gestern in seinem Urlaubsdomizil auf Capri verhaftet. Der Haftbefehl wurde allerdings nicht wegen diverser Korruptionsermittlungen, sondern wegen des Verdachtes auf Landfriedensbruch erlassen. grasserEin Sprecher der Staatsanwaltschaft erklärt zum Stand des Verfahrens: „Natürlich ermitteln wir auch noch wegen Steuerhinterziehung und Korruption. Das sind aber Nebenthemen. Man darf ja nicht vergessen, das solche Taten  zwar noch unter Strafe stehen, sie  aber gerade unter den Leistungsträgern, den Anständigen, Ehrlichen und Fleissigen ein weitestgehend akzeptiertes Verhalten darstellen.  Die Legalisierung von Steuerhinterziehung und Korruption ist wohl nur mehr eine Frage der Zeit. Im Falle Grassers ist jedoch ein neuer Aspekt hinzugekommen. Uns wurde ein Foto zugespielt, dass ihn beim hantieren mit einer Mülltonne zeigt. Kriminaltechnische Untersuchungen haben die Echtheit des Fotos bestätigt. Da wussten wir, dass von diesem Mann Gefahr ausgeht. Sofortiges Handeln war angesagt.“ Grassers Anwalt erklärte, dass seine Mandant lediglich den Müll raus getragen hat. Diese Darstellung steht allerdings im krassen Widerspruch zu der Aussage eines Ohrenzeugen der laute, scheppernde Geräusche beim Hantieren vernommen haben will. Sogar von einem Knall beim Abstellen ist die Rede. Für die Staatsanwaltschaft ist Grassers Darstellung lediglich eine Schutzbehauptung. „Es muss klargestellt werden, dass das Hantieren mit Mülleimern in Österreich kein Kavaliersdelikt ist, und wir werden mit aller Härte gegen solche Umtriebe vorgehen“.


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