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Mann ohne Eigenschaften

2. Juni 2017

Sein Name ist im deutschsprachigem Raum nahe zu jedem geläufig. Auch 4 Jahre nach seinem überraschenden Ableben ziert der Name Max Mustermann nach wie vor zahllose Mustervordrucke, Musterformulare und Musterdokumente.

Nun mehren sich die Stimmen, die es als pietätlos empfinden, den Namen eines Verstorbenen weiterhin zu verwenden. Die Suche nach einem Nachfolger gestaltete sich schwierig. Niemand war in der Lage Beliebigkeit so perfekt zu verkörpern, wie Max Mustermann.
Beliebigkeit ist jedoch die wichtigste und einzige Eigenschaft eines Musternamensträgers.
Ein Formular ist nur dann wirklich neutral, wenn das, für das Ausfüllen verwendete Beispiel über keinerlei Eigenschaften verfügt. Erstmals seit 4 Jahren wurde nun ein Kandidat ausfindig gemacht, der Max Mustermann die wohlverdiente ewige Ruhe bringen könnte.

Der mögliche Nachfolger kommt aus Tirol, genauer gesagt aus Innsbruck. Der Sprecher der Musternamensfindungskommision konnte oder wollte uns nicht verraten, woher der Vorschlag kam.

Gerüchten zuvolge hat ihn Innsbrucks Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider ins Spiel gebracht hat. Für den Kommissionssprecher ist das nebensächlich. Entscheidend ist, das Georg Willi die perfekte Wahl ist. Nach seiner Wahl zum Spitzenkandidat der Innsbrucker Grünen hat er das selbst am besten mit den Wortenausgedrückt, „er sei halt beliebt“.
Willi übt seit 1989 ununterbrochen politische Ämter im Innsbrucker Gemeinderat, im Tiroler Landtag und zuletzt im Nationalrat aus. Dennoch ist es ihm gelungen nirgends einen Eindruck zu hinterlassen. Das macht ihn zum idealen Mustermann-Nachfolger. Lediglich seine Wahl zum Bürgermeister könnte die Kür zur aktuellen Musterallegorie noch verhindern. Diese Gefahr sehen seine politischen Freunde nicht: „Willi sei jederzeit bereit den Bürgermeistersessel aufzugeben, wenn ihn höhere Aufgaben rufen.“

Angriff auf die Pressefreiheit

24. Mai 2017
Hintergrund
Kritik an den Medien ist schnell geäußert. Mit wie viel persönlichem Einsatz und Risiko Kollegynnen ihre Arbeit verrichten, soll dieser Beitrag über die Entstehungsgeschichte eines Berichtes in der Kronenzeitung zeigen. Der Artikel selbst ist hier erschienen:
http://www.krone.at/oesterreich/wirbel-um-alkoholverbot-in-orientalischen-lokalen-kein-raki-kein-bier-story-570647

Michael Jeannée, Hetzkolumnist der Kronenzeitung versteht die Welt nicht mehr. Entgegen seiner üblichen Gewohnheiten wollte er für einen seiner geplanten Beiträge recherchieren.
Ein türkisches Lokal im 16. Wiener Gemeindebezirk war das Ziel seiner Nachforschungen.
Auch hier hatte die Überfremdung bereits Platz gegriffen. Der Lokalinhaber war, wie das schon bei vielen Betrieben dieser Art üblich ist, offenkundig türkischstämmig. Vermutlich von typisch orientalischen Geschäftsinteressen getrieben, machte dieser dennoch einen vordergründig freundlichen Eindruck.

Jeannée nahm Platz, etwas, das er schon kurze Zeit später bereuen sollte.
Der Türke überreichte ihm einen kopierten Zettel, die Speisekarte. Das Fehlen alkoholischer Getränke stach sofort ins Auge.
Sämtliche jahrelang verschütteten Journallisteninstinkte meldeten sich plötzlich zurück. Alles andere war mit einem Schlag unwichtig. Der Reporter in Jeannée erwachte.
Er konnte, vor allem aber wollte er nicht mehr, nur das Offenkundige akzeptieren. Die Hintergründe mussten notfalls mit Gewalt an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Ein Satz der Journalistenausbildung ergriff Besitz von seinem Denken: „Die Wahrheit ist jedes Risiko wert“. Zur eigenen Überraschung kam der Satz „A Krügerl bitte“, ohne das leiseste Zittern über die Lippen. Dass er dieses Krügerl gerade dringender als alles andere benötigte, überspielte er mit dem Nachsatz „und an Raki“.

Das Lokal, gerade noch bedeutungslos in einer beliebigen Haushecke Wiens gelegen rückte unversehens ins Zentrum des Weltgeschehens. Hier fand er nun statt, der „Clash of Cultures“

Mit geradezu diabolischem Lächeln zeigte der Lokalinhaber sein wahres Gesicht. „Kein Alkohol, Islam verbietet“ waren nicht einfach nur ein Satz, mit dem ein Wirt seinem Gast mitteilt, dass er etwas nicht führt. Es war ein Angriff auf unsere Kultur und unsere Werte.

Entsetzt taumelte Jeannée nach draußen. Ziellos irrte er durch die Straße Ottakrings um, angezogen von den laut lallenden Stimmen betrunkener Männer in einem Beisel zu landen.
Er war heimgekommen.
Anfangs noch stockend, aber vom Bier gestärkt mit immer festerer Stimme, schilderte er am Telefon seiner Kollegin Martina Münzer sein gerade Erlebtes. „Das ist ein Angriff auf die Preschefreieit, jawohlll die Preschefreieit“ konnte er noch mit letzter Kraft übermitteln bevor das Smartphone seiner Hand entglitt und sein Kopf vornüber auf die Tischplatte sank.

Kurz stellt Bedingungen für die Übernahme der Grünen

18. Mai 2017

„Ja ich bin bereit die Führung der Grünen zu übernehmen.“ So reagierte der gerade inthronisierte ÖVP-Chef auf die Rücktrittsgerüchte von Eva Glawischnig. Allerdings müssen, so Kurz, dafür die Voraussetzungen passen. Deshalb präsentierte er den Grünen 7 Forderungen.

1.) Der Parteivorsitzende erhält ein Vetorecht gegenüber der grünen Basis.

2.) Die Grünen treten nicht bei der Nationalratswahl an, vielmehr werde er Grüne auf seiner Liste mitberücksichtigen. Die Liste wird den Namen Liste Sebastian Kurz – die neue ÖVP und Grüne tragen.

3.) Die Grünen akzeptieren, dass Kurz gegebenenfalls noch weitere Parteivorsitze übernimmt. Dies gilt auch für die FPÖ, deren Obmann er für rücktrittsgefährdet hält.

4.) Der Parteivorsitzende erhält ein Änderungsrecht des Parteiprogramms. Gerade in Fragen des Umweltschutzes muss mehr auf die Bedürfnisse der Wirtschaft eingegangen werden.

5.) Sozialpolitische Angelegen sind ausschließliche Kompetenz des Parteivorsitzenden.

6.) Die Grünen verankern in ihren Statuten ein Reißverschlusssystem um sicherzustellen, dass nicht wie in der Vergangenheit mehr Frauen als Männer in Führungspositionen zu finden sind.

7.) Die grünen Mitglieder des Eurofighter-Untersuchungsausschusses stimmen seinem Vorschlag zu, die Untersuchungen ausschließlich auf die Zeit Norbert Darabos zu beschränken, zu.

Für Kurz sind diese Punkte nicht verhandelbar. Von den Grünen was bislang lediglich zu hören, dass sie sich in den Gremien damit befassen werden.
Insider berichten jedoch, dass noch-Nationalrat Georg Willi seine Kandidatur als grüner Spitzenkandidat für die Innsbrucker Bürgermeisterwahl überdenkt, falls Kurz ihm eine wichtige Rolle anbieten sollte.
Unklar ist die Einstellung von Ingrid Felipe. Einerseits würde sie damit die Chance Grüne Bundesparteivorsitzende zu werden, verlieren. Andererseits ist sie es ja seit Jahren gewohnt unter einem ÖVPler die zweite Geige zu spielen.

Rechts-Streitigkeiten

10. Mai 2017

Sollte die ÖVP tatsächlich Wolfgang Sobotka zum neuen ÖVP-Parteiobmann machen, kündigt der FPÖ-Parteiobmann H.C. Strache gerichtliche Schritt an. „Bereits seit längerem fällt auf, dass die ÖVP unsere Politik schamlos kopiert.“ Neben Sebastian Kurz sieht Strache vor allem Wolfgang Sobotka als einen der Köpfe der Fälscherbande an. Sollte dieser nun offiziell eine führende Rolle in der ÖVP einnehmen ist für Den FPÖ-Obmann klar, dass die ÖVP mit einem Plagiat der Freiheitlichen auf Wählerfang gehen will. Die Verwechslungsgefahr ist groß. „Wenn man berücksichtigt, dass gerade die Hauptwählerschicht zwischen den Buchstaben ‚V‘ und ‚F‘ kaum einen Unterschied macht wird deutlich, dass alleine die Kurzbezeichnung ÖVP lediglich ein Anagramm von (V)FPÖ darstellt.
Das ist bewusste Wählertäuschung die wir mit allen rechtlichen Mitteln bekämpfen werden.“

In der ÖVP-Zentrale sieht man die Klagsdrohung gelassen. Es sei ja noch nicht einmal entschieden, dass Sobotka tatsächlich auf Reinhold Mitterlehner folgt. Aber selbst wenn, die FPÖ hatte und hat keinesfalls einen alleinigen Rechtsanspruch auf rechte und rechtspopulistische Positionen. Die ÖVP hat hier eine lange Tradition, die bereits begann bevor die FPÖ überhaupt existierte. Nicht umsonst ziert immer noch das Bild des Begründers des austrofaschistischen Ständestaates Engelbert Dollfuß die ÖVP Parteizentrale. „Im übrigen“, legt Reinhold Lopatka in Richtung FPÖ nach, „konnte die ÖVP in der Vergangenheit immerhin ein ehemaliges NSDAP-Mitglied auf den Stuhl des Bundespräsidenten hieven. Das Beste was die FPÖ in dieser Hinsicht zu bieten hatte, war ein deutschnationaler Burschenschafter, der in der Stichwahl gescheitert ist.

Falschkühe in Alpbach aufgetaucht

20. April 2017

Agrarminister Andrä Rupprechter staunte bei seinem Besuch in Alpach nicht schlecht. Die auf der Weide grasenden Kühe wichen sowohl im Aussehen als auch im Verhalten drastisch von denen in seiner Erinnerung ab. Der eilig hinzugezogene Alpbacher Bürgermeister Markus Bischofer bestätigte den Verdacht. Ein oder mehrere unbekannte Täter haben offensichtlich gefälschte Kühe in Umlauf gebracht. Der Bürgermeister reagierte sofort und ließ die Kühe sicherstellen. „Da war Gefahr in Verzug. Unsere Gäste erwarten, das Kühe Milch geben und Wanderer angreifen. Für Sie ist es nahezu unmöglich Orginalkühe von den täuschend echt gemachten Fälschungen zu unterscheiden. Die Folgen für die ohnehin schon belastete Tourismuswirtschaft wären nicht absehbar.“ Nach eingehender Untersuchung wurden die falschen Kühe wieder aufgestellt.
Um einer Verwechslung mit echten Kühen vorzubeugen ließ Bürgermeister Bischofer jedoch eine Warnung vor den falschen Kühen anbringen. Man hofft so den Tätern auf die Schliche zu kommen.
Kuhfälschungen stellen ein zunehmendes Problem dar. Während in den vergangenen Jahren kein einziges Vorkommnis bekannt wurde, ist dies bereits der erste Fall in den ersten 4 Monaten des Jahres.

Anschlag auf Wintertourismus

14. April 2017

Anschlag auf Wintertourismus

Tirol ist entsetzt. Wie berichtet sind seit November letzten Jahres mehrere Feiertage auf ein Wochenende gefallen.
Die Folgen sind verheerend. Alleine in Tirol werden 776.000 Nächtigungen als Opfer beklagt. Franz Hörl, Obmann des Fachverbandes der Österreichischen Seilbahnen, ringt sichtlich um Fassung. Aber auch er kann nicht ausschließen, dass sich die Opferzahlen zu Ostern noch weiter erhöhen könnten.
Noch steht das Ergebnis der Ermittlungen aus. Ein terroristischer Hintergrund wird mittlerweile nicht mehr ausgeschlossen. Namhafte Experten stufen ein kürzlich im Internet aufgetauchtes Bekennerschreiben des Islamischen Staates als authentisch ein.
Auch wenn die Urheberschaft unseres heute verwendeten Kalenders Papst Gregor VIII. zugeschrieben wird, deutet etwa die Verwendung von arabischen Ziffern für die Bezeichnung von Tagen Monaten und Jahren auf islamisches Einwirken hin. Möglicherweise konnten bereits vor Jahrhunderten Schläferzellen im Vatikan etabliert werden, die unbemerkt den Kalender so manipulierten, dass er heuer die Katastrophe auslösen konnte.
Im Innenministerium ist man um Beruhigung bemüht und betont, dass nach heutigem Erkenntnisstand der Ostermontag nicht auf ein Wochenende sondern auf einen Montag fallen wird. Für eine endgültige Entwarnung sei es aber noch zu früh.

In den Wintersportgebieten haben mittlerweile die Aufräumarbeiten begonnen. Leerstehende Gästebetten werden zusammengetragen und entsorgt. Ein Augenzeuge berichtet von einem enormen Zusammenhalt unter den Touristikern. Man will sich nicht unterkriegen lassen. Die Tiroler Landesregierung hat volle Unterstützung zugesagt. Zur Verteidigung des Wintertourismus wurde ein umfangreiches Förderungspaket zur Errichtung weiterer Bettenburgen auf den Weg gebracht.

Vatikan kontert Platter und Van Staa

5. April 2017

Scharf weist ein Sprecher des Vatikans die Kritik an der verzögerten Bischofsernennung zurück. Bekanntlich hatten ja Landeshauptmann Platter und Landtagspräsident Van Staa Unverständnis darüber gezeigt, dass der Innsbrucker Bischofsstuhl immer noch vakant sei. Für den päpstlichen Nuntius ist klar, dass die enormen Schwierigkeiten geeignetes Fachpersonal zu finden nicht die katholische Kirche alleine treffen. Jahrelange Versäumnisse in der Bildungspolitik machen es Wirtschaft und Religion zunehmend unmöglich auf dem freien Arbeitsmarkt gute Mitarbeiter zu finden.
Es ist keine Frage des Geldes. Gerade am Beispiel von Altbischof Tebartz-van Elst sieht man, dass die römisch-katholische Kirche bereit ist neben einem attraktiven Gehalt auch überdurchschnittliche Sozialleistungen zu bieten. Auf der anderen Seite haben überbordende Regulierungen der letzten Jahrhunderte die Attraktivität religiöser Arbeitsplätze massiv gemindert. Andere Länder, etwa der ‚Islamische Staat‘, sind hier bereits viel weiter. Ohne staatliche Beschränkung von Glaubensinhalten stellt die Rekrutierung geeigneter Fachkräfte kein Problem dar. Statt mit dem Finger auf andere zu zeigen, sollte die heimische Politik lieber ihre Hausaufgaben machen und endlich über die, längst überfällige, Aufhebung des Verbotes von Hexenverbrennungen nachdenken. Politiker, die glauben es genüge öffentlichkeitswirksam bei Fronleichnamsprozessionen mitzulaufen, sind in der heutigen Zeit fehl am Platz.“

Geliebter Feind

15. März 2017

Schon Marcus Tullius Cicero wusste, den Kampf um Macht und Einfluss entscheiden nicht die Freunde, es kommt auf die bedachte Wahl seiner Feinde an“.

Ein Satz, der, über 2000 Jahre später, den aus Kössen stammenden Schulabbrecher Mathias Finkel zum Milliardär machen sollte. Vor 8 Jahren gründete er, vorerst nur als Website und mit ihm als einzigen Mitarbeiter das sein Unternehmen „Rent an Enemy“. Heute ist „Rent an Enemy“ eines der weltweit führenden Public-Conflict Agenturen. In den Standorten London, Paris, New York, Moskau, Shanghai und Pjöngjang organisieren über 3000 Mitarbeiter vom einfachen Shitstorm bis zum diplomatischen Zwischenfall öffentlich ausgetragene Konflikte. Das ganze ist allerdings nicht gerade billig. Für einen abfälligen Tweet von Donald Trump kann durchaus einmal ein sechsstelliger Betrag auf der Rechnung stehen. „Rent an Enemy“ steht aber bei der Gegenreaktion beratend zur Seite. Nicht selten wird so aus dem Tweet ein wochenlanger Aufreger, der dem Auftraggeber unbezahlbare Aufmerksamkeit bringt. Auf Finkels Gehaltsliste steht quasi das gesamte Who is Who der Welt. Ensprechendes Kleingeld vorausgesetzt sind unter anderem Attacken von Putin, Kim Jong-Un und, in letzter Zeit besonders beliebt, Recep Tayyip Erdoğan buchbar. Billiger wird es wenn man sich seine Feinde im nationalen Umfeld sucht. Für unter 10000 Euro kann etwa das österreichische Rechtspopulistenpaket genommen werden. Ein geringer Betrag, wenn man bedenkt dass man damit Gelegenheit bekommt Angriffe von H. C. Strache, Norbert Hofer, Harald Vilimsky und als Bonus Frauke Petry oder Alexander Gauland zu parieren.

Besonders stolz ist Finkel auf seine Entdeckung Wolfgang Sobotka: „Der Wolfgang, ein alter Freund meiner Eltern, hat bei uns immer den Nikolaus als Krampus begleitet. Im Herzen ist er ein ruhiger auf Harmonie bedachter Mensch, aber als Provokateur ein Naturtalent. Als ich ihm die ungeheuren Karrieremöglichkeit als Mietfeind vorstellte, war er sofort Feuer und Flamme. Heute ist er in Österreich unser unangefochtener Superstar.“

Wahlsplitter

14. März 2017

Eine handfeste Sensation bahnt sich bei der kommenden Gemeinderatswahl in Innsbruck an.

Laut einer von „Tirol Anders“ in Auftrag gegebenen Umfrage gehört der Bürgermeisterkandidat der Postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen (PGVG) zum Favoritenkreis. Wir sprechen mit Dr. Li Ying der für die Umfrage verantwortlich zeichnet.

T.A.: Herr Dr. Li Ying, stimmt es, das die Postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen den nächsten Bürgermeister in Innsbruck stellen könnten.

Li Ying: Bis zur Bürgermeisterwahl sind es noch über ein Jahr, es ist also durchaus noch vorstellbar, dass bis dahin eine neue Wählergruppe auftaucht und noch alles durcheinander wirbelt. Zum jetzigen Zeitpunkt, und das zeigen die Daten sehr deutlich, muss man davon ausgehen dass der oder die künftige Bürgermeisteryn aus dem Kreise der Sonstigen kommen wird.

T.A.: Also ist auch Wolfgang Samsinger als Bürgermeister vorstellbar?

Li Ying: Heute kann noch niemand seriös vorhersagen, wie die endgültige Stimmverteilung bei den Sonstigen aussehen wird, aber ja, er zählt zur Gruppe der Sonstigen, also ist eine Wahl auch denkmöglich.

T.A.: Wie erklären Sie sich, dass ein bislang völlig Unbekannter plötzlich zum Favoritenkreis zählt.

Li Ying: Der Wähler will Veränderung. Man darf nicht übersehen, dass die KandidatInnen der etablierten Parteien allesamt dem Ende Ihrer politischen Karriere zustreben ohne es, ausgenommen Brigitte Oppitz-Plörer, je bis zur Spitze gebracht zu haben. Ein unverbrauchtes Gesicht ist da für viele eine attraktive Alternative.

T.A.: Welche Veränderungen sind bis zur Wahl noch zu erwarten.

Li Ying: Über ein Jahr vor der Wahl ist natürlich noch alles möglich. Für die postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen wird des vor allem darauf ankommen noch unentschlossene und von den etablierten Parteien enttäuschte Wählerynnen zu gewinnen. Wenn das gelingt ist alles möglich.

T.A.: Danke für das Gespräch-

Wird Innsbruck Natura 2000 Gebiet?

13. März 2017

Ein von einem von einem Touristen im Bereich des Innsbrucker Gewerbegebietes Rossau geschossenen Fotos könnte eine Zoologische Sensation bergen. Ornithologen glauben darauf einen Vertreter der ausgestorben geglaubten Gattung der Frühen Vögel zu erkennen. Alleine die Uhrzeit zu der das Foto gemacht wurde, 4:14, ist typisch für das Auftreten eines Frühen Vogel. In dieser Zeit schlafen nachtaktive Tiere bereits und tagaktive sind, mit Ausnahme des Frühen Vogels noch nicht wach. Auch der im Vordergrund deutlich zu erkennende Frühe Apfel, neben dem Frühen Wurm Hauptnahrungsquelle der Frühen Vögel, stützt die Vermutung.

Experten der Universität Innsbruck und des Alpenzoos untersuchen zur Stunde das Bild und in ganz Innsbruck eiligst montierte Wildkameras sollen Gewissheit bringen. Sollte es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Frühen Vogel handeln, könnte das weitreichende Folgen für Innsbruck haben.
Für Mag. Johannes Kostenzer von der Landesumweltanwaltschaft Tirol wäre in diesem Fall eine Nachnominierung des gesamten Stadtgebietes als „Natura 2000″ Gebiet unerlässlich. Ob der derzeitige Kenntnisstand ausreicht um sämtliche derzeit aktiven Bauvorhaben in der Stadt vorerst zu stoppen, wird zur Zeit rechtlich geprüft. Für die Landesumweltanwaltschaft ist die Sache klar: „Hier muss dem Artenschutz Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen gegeben werden.″
Aus dem Rathaus wurde verlautet, dass die Angelegenheit erst einer intensiven Prüfung unterzogen wird, bevor man sich dazu äußert. Schwierig stellt sich die Sache für die Innsbrucker Grünen dar, wäre doch von einem Baustopp auch die Regionalbahn betroffen.