Archive für März, 2017 | monatliche Archiv Seite

Geliebter Feind

15. März 2017

Schon Marcus Tullius Cicero wusste, den Kampf um Macht und Einfluss entscheiden nicht die Freunde, es kommt auf die bedachte Wahl seiner Feinde an“.

Ein Satz, der, über 2000 Jahre später, den aus Kössen stammenden Schulabbrecher Mathias Finkel zum Milliardär machen sollte. Vor 8 Jahren gründete er, vorerst nur als Website und mit ihm als einzigen Mitarbeiter das sein Unternehmen „Rent an Enemy“. Heute ist „Rent an Enemy“ eines der weltweit führenden Public-Conflict Agenturen. In den Standorten London, Paris, New York, Moskau, Shanghai und Pjöngjang organisieren über 3000 Mitarbeiter vom einfachen Shitstorm bis zum diplomatischen Zwischenfall öffentlich ausgetragene Konflikte. Das ganze ist allerdings nicht gerade billig. Für einen abfälligen Tweet von Donald Trump kann durchaus einmal ein sechsstelliger Betrag auf der Rechnung stehen. „Rent an Enemy“ steht aber bei der Gegenreaktion beratend zur Seite. Nicht selten wird so aus dem Tweet ein wochenlanger Aufreger, der dem Auftraggeber unbezahlbare Aufmerksamkeit bringt. Auf Finkels Gehaltsliste steht quasi das gesamte Who is Who der Welt. Ensprechendes Kleingeld vorausgesetzt sind unter anderem Attacken von Putin, Kim Jong-Un und, in letzter Zeit besonders beliebt, Recep Tayyip Erdoğan buchbar. Billiger wird es wenn man sich seine Feinde im nationalen Umfeld sucht. Für unter 10000 Euro kann etwa das österreichische Rechtspopulistenpaket genommen werden. Ein geringer Betrag, wenn man bedenkt dass man damit Gelegenheit bekommt Angriffe von H. C. Strache, Norbert Hofer, Harald Vilimsky und als Bonus Frauke Petry oder Alexander Gauland zu parieren.

Besonders stolz ist Finkel auf seine Entdeckung Wolfgang Sobotka: „Der Wolfgang, ein alter Freund meiner Eltern, hat bei uns immer den Nikolaus als Krampus begleitet. Im Herzen ist er ein ruhiger auf Harmonie bedachter Mensch, aber als Provokateur ein Naturtalent. Als ich ihm die ungeheuren Karrieremöglichkeit als Mietfeind vorstellte, war er sofort Feuer und Flamme. Heute ist er in Österreich unser unangefochtener Superstar.“

Wahlsplitter

14. März 2017

Eine handfeste Sensation bahnt sich bei der kommenden Gemeinderatswahl in Innsbruck an.

Laut einer von „Tirol Anders“ in Auftrag gegebenen Umfrage gehört der Bürgermeisterkandidat der Postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen (PGVG) zum Favoritenkreis. Wir sprechen mit Dr. Li Ying der für die Umfrage verantwortlich zeichnet.

T.A.: Herr Dr. Li Ying, stimmt es, das die Postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen den nächsten Bürgermeister in Innsbruck stellen könnten.

Li Ying: Bis zur Bürgermeisterwahl sind es noch über ein Jahr, es ist also durchaus noch vorstellbar, dass bis dahin eine neue Wählergruppe auftaucht und noch alles durcheinander wirbelt. Zum jetzigen Zeitpunkt, und das zeigen die Daten sehr deutlich, muss man davon ausgehen dass der oder die künftige Bürgermeisteryn aus dem Kreise der Sonstigen kommen wird.

T.A.: Also ist auch Wolfgang Samsinger als Bürgermeister vorstellbar?

Li Ying: Heute kann noch niemand seriös vorhersagen, wie die endgültige Stimmverteilung bei den Sonstigen aussehen wird, aber ja, er zählt zur Gruppe der Sonstigen, also ist eine Wahl auch denkmöglich.

T.A.: Wie erklären Sie sich, dass ein bislang völlig Unbekannter plötzlich zum Favoritenkreis zählt.

Li Ying: Der Wähler will Veränderung. Man darf nicht übersehen, dass die KandidatInnen der etablierten Parteien allesamt dem Ende Ihrer politischen Karriere zustreben ohne es, ausgenommen Brigitte Oppitz-Plörer, je bis zur Spitze gebracht zu haben. Ein unverbrauchtes Gesicht ist da für viele eine attraktive Alternative.

T.A.: Welche Veränderungen sind bis zur Wahl noch zu erwarten.

Li Ying: Über ein Jahr vor der Wahl ist natürlich noch alles möglich. Für die postkommunistisch-grün-versifften Gutmenschen wird des vor allem darauf ankommen noch unentschlossene und von den etablierten Parteien enttäuschte Wählerynnen zu gewinnen. Wenn das gelingt ist alles möglich.

T.A.: Danke für das Gespräch-

Wird Innsbruck Natura 2000 Gebiet?

13. März 2017

Ein von einem von einem Touristen im Bereich des Innsbrucker Gewerbegebietes Rossau geschossenen Fotos könnte eine Zoologische Sensation bergen. Ornithologen glauben darauf einen Vertreter der ausgestorben geglaubten Gattung der Frühen Vögel zu erkennen. Alleine die Uhrzeit zu der das Foto gemacht wurde, 4:14, ist typisch für das Auftreten eines Frühen Vogel. In dieser Zeit schlafen nachtaktive Tiere bereits und tagaktive sind, mit Ausnahme des Frühen Vogels noch nicht wach. Auch der im Vordergrund deutlich zu erkennende Frühe Apfel, neben dem Frühen Wurm Hauptnahrungsquelle der Frühen Vögel, stützt die Vermutung.

Experten der Universität Innsbruck und des Alpenzoos untersuchen zur Stunde das Bild und in ganz Innsbruck eiligst montierte Wildkameras sollen Gewissheit bringen. Sollte es sich bei dem Tier tatsächlich um einen Frühen Vogel handeln, könnte das weitreichende Folgen für Innsbruck haben.
Für Mag. Johannes Kostenzer von der Landesumweltanwaltschaft Tirol wäre in diesem Fall eine Nachnominierung des gesamten Stadtgebietes als „Natura 2000″ Gebiet unerlässlich. Ob der derzeitige Kenntnisstand ausreicht um sämtliche derzeit aktiven Bauvorhaben in der Stadt vorerst zu stoppen, wird zur Zeit rechtlich geprüft. Für die Landesumweltanwaltschaft ist die Sache klar: „Hier muss dem Artenschutz Vorrang vor wirtschaftlichen Interessen gegeben werden.″
Aus dem Rathaus wurde verlautet, dass die Angelegenheit erst einer intensiven Prüfung unterzogen wird, bevor man sich dazu äußert. Schwierig stellt sich die Sache für die Innsbrucker Grünen dar, wäre doch von einem Baustopp auch die Regionalbahn betroffen.