Archive für März, 2015 | monatliche Archiv Seite

25. Olympische Winterspiele in Pjönjang

31. März 2015

Nach dem die Vergabe der 24. Olympischen Winterspiele an Peking so gut wie fix ist, bringen sich schon die Kandidaten für die Jubiläumsspiele in Stellung. Aussichtsreichster Kandidat ist dabei die Hauptstadt der Demokratischen Volksrepublik Korea (Nordkorea anm. d. Red). massgamesNeben ökonomischen Interessen spielt bei der Vergabe vor allem der völkerverbindende Charakter der Spiele ein Rolle. Regierungen die bereit sind alle Maßnahmen zu treffen um sich die rückhaltlose Unterstützung der gesamten Bevölkerung zu sichern, können können hier Pluspunkte sammeln. Die Delegationsleiterin für die Bewerbung, die Parlamentsabgeordnete Han Pil-hwa, verfügt übrigens auch über gute Beziehungen nach Tirol. 1964 in Innsbruck konnte sie mit einer Silbermedaille den bislang größten Erfolg Nordkoreas bei olympischen Winterspielen verbuchen. Dementsprechend positiv sind auch die Reaktionen Tiroler Landespolitiker auf die Kandidatur. Bedenken, dass der, sich formal immer noch im Kriegszustand befindliche Staat, mit der Ausrichtung eines sportlichen Großereignisses überfordert sein könnte, werden von der olympischen Gemeinde nicht geteilt. „Wer einmal eine nordkoreanische Militärparade gesehen hat, weiß wozu dieses Land fähig ist. Schließlich, wer Atomwaffen bauen kann, kann auch Olympiaden ausrichten“ heißt es in einer Stellungnahme des IOC. Ganz fix ist die Entscheidung noch nicht. Allerdings werden der zweiten Bewerbung, die des „Islamischen Staates“, vor allem aus klimatischen Gründen kaum Chancen eingeräumt.

Brunhild

30. März 2015

Die deutsche Bundesregierung plant als Reaktion auf die Stinkefinger-Affäre, ernsthafte Konsequenzen zu ziehen. Für Finanzminister Schäuble ist der Bogen überspannt: „Griechenland nimmt in Europa eindeutig zu viel Raum ein. grexitWir müssen den Einfluss des Landes auf das Maß zurück stutzen, das seiner Größe oder noch besser seiner Wirtschaftsleistung entspricht. Das beginnt damit, dass Europa einen besseren Namen verdient hätte als den der griechischen Liebschaft eines verheirateten Mannes.“ Für Schäuble sollte der Kontinent künftig Brunhild und die Europäische Union Brunhild-Gemeinschaft heißen. „Es ist es auffällig, dass unter den zahllosen Fremdworten, die sich aus dem Griechischen herleiten, zwar jede Menge Krankheiten sind, aber kein einziges, das mit Geld und Wirtschaft in Verbindung steht. Das war vielleicht vor 4000 Jahren noch akzeptabel, hat aber in der heutigen Zeit keinen Platz mehr. Da muss man auch darüber nachdenken ob uralt-Staatskonzepte wie Demokratie heute noch weiterverfolgt werden sollen. Diktatur beispielsweise leitet sich aus dem Lateinischen her und ist damit bereits deutlich näher an unserer Zeit.“ Als Schritt im Prozess der „Enthellenisierung“ will der deutsche Finanzminister auch die Einführung der PKW-Maut sehen. „Schließlich stammt die Bezeichnung Auto auch vom griechischen aut(o) ab. „Das alleine rechtfertigt schon die Steuer, noch dazu wo die deutschen ausschließlich Kraftfahrzeuge benutzen.“ Schäuble räumt aber auch ein, dass in der Vergangenheit Fehler gemacht wurden. So wäre es aus seiner Sicht deutlich besser gewesen statt aus der Atomkraft (atomos) aus der Homosexualität (homo) auszusteigen.

Back to the roots.

24. März 2015

Die Ankündigung, dass Windows 10 ohne den Internet Explorer ausgeliefert wird, hat uns neugierig gemacht. Tatsächlich ist es uns mit Hartnäckigkeit gelungen eine presales-Version des neuen Microsoft Betriebssystems zum Testen zu erhalten. Schon beim Einlegen der Installations-CD offenbarte sich uns die erste Überraschung. Die Bezeichnung des neuesten Sprosses aus der Windows-Familie wird „Roots“, zu deutsch Wurzeln, lauten. windows10Damit wird auch die Philosophie trefflich beschrieben. Lange Boot-Zeiten gehören endgültig der Vergangenheit an. Nahezu unmittelbar nach dem Einschalten des Computers präsentiert sich der Bildschirm in elegantem Schwarz. Wenige, wie graviert wirkende Schriftzeichen und ein blinkender Cursor informieren den Benutzer über das wesentliche, das Betriebssystem ist Windows und der Computer ist bereit. Auf Kacheln, Fenster, Menüleisten und Mauszeiger wartet man vergeblich. Die Oberfläche stellt unaufdringlich die am Meisten genutzte Funktion in der Computerwelt zur Verfügung, nämlich Texte einzutippen. Offenbar hat man sich bei Microsoft auf jene Zeit zurückbesonnen in der Firmen wie Commodore, Atari oder Apple versuchten mit mehr oder weniger buntem Firlefanz Nutzer zu gewinnen. Der Markt hat sich für den PC und MS-Dos entschieden.

Trotzdem, Windows Roots ist nicht nur ein einfaches Remake einer vergangenen Ära. Unter der Oberfläche findet sich alles, was die moderne Computerwelt ausmacht, wie uns ein Microsoft-Sprecher stolz erklärt. „Windows Roots ist bei den Userfunktionen extrem ressourcenschonend. Wir können daher die Rechenleistung, die moderne Computer bieten, für die Nutzeranalyse einsetzen. Windows Roots wird den autorisierten Stellen nicht mehr nur rohe Daten sondern ein vollständiges lokal erstelltes Benutzerprofil liefern können. Auch Werbebotschaften können wir künftig wesentlich effizienter platzieren. Wir wissen wo die Aufmerksam des Users liegt – beim Cursor“

Stellenangebot

22. März 2015

glaubes

 

Unser Auftraggeber ist das einzig wahre „Life Rating, Reward and Punishment“-Unternehmen im Jenseits. Er unterhält  eine global agierende irdischen Partneragentur. Für die Betriebsstätte „Ewige Verdammnis“ werden laufend Mitarbeiter jeglichen Alters und Geschlechtes gesucht, wobei bei gleicher Qualifikation weiblichen Bewerbern der Vorzug eingeräumt wird.

Sie bewerben sich auf eine Dauerstelle. Ein abgeschlossenes Leben ist Einstellungsvoraussetzung, wobei der eigenhändige Lebensabschluss für die Bewerbung von Vorteil ist. Idealerweise stehen Sie in keiner Verbindung mit der irdischen Partneragentur und nehmen auch an keinem derer Kundenprogramme teil.
Sie sehen es als lohnende Aufgabe an Menschen als abschreckendes Beispiel zu dienen und lassen sich dafür auch in unvorteilhaft und teilweise abstoßend in Wort und Bild darstellen.
Unser Auftraggeber erwartet darüber hinaus praktische Erfahrung im Denken und Handeln gegen die von der Partneragentur veröffentlichen Regelwerke. Insbesondere Nachfolgendes könnte Ihrer Bewerbung den entscheidenden Vorteil verschaffen:

  • Aktive Mitarbeit bei und Teilnahme an Kundenprogrammen der Partner eines mit unserem Auftraggeber im Wettbewerb stehenden Unternehmens sowie Werbung für dieses.
  • Das Unterhalten von Beziehungen und/oder die Vollführung sexueller Handlungen mit Personen des gleichen Geschlechtes
  • Das Unterhalten von Beziehungen und/oder die Vollführung sexueller Handlungen mit Personen des anderen Geschlechtes, sofern dies nicht im Rahmen einer, von der Partneragentur zertifizierten Gesellschaft zum Zwecke der Fortpflanzung ausgeführt wird.
  • Herabwürdigung des Unternehmensgründer

sowie

  • das Töten von Mitmenschen, sofern dies nicht im Auftrag der Partneragentur, zum Ruhme des Unternehmensgründers beziehungsweise zum Schaden eines der mit unserem Auftraggeber im Wettbewerb stehenden Unternehmens ausgeführt wird.

Eine förmliche Bewerbung ist nicht notwendig, Sie sind jedoch damit einverstanden, dass sämtliche Handlungen und Gedanken sowohl im öffentlichen als auch im privaten Bereich von unserem Auftraggeber aufgezeichnet und ausgewertet werden.

Verwaltung 2.0

20. März 2015

Anders als in den vergangenen Jahren ist es Finanzminister Schelling mit der Umsetzung der Verwaltungsreform sehr ernst. Eine eigens geschaffene unabhängige Monitoringstelle soll über Fortschritte oder Rückschläge berichten. Doch das ist erst der Anfang. So soll beispielsweise eine paritätisch mit Bundes- und Landespolitikern sowie externen Fachleuten besetzte a href=“https://www.tirolanders.samsinger.at/wp-content/uploads/Zum_Amtsschimmel_02.jpg“>Zum_Amtsschimmel_02Föderalismuskommision die Aufgabenverteilung der Gebietskörperschaften kontrollieren und ein Bundesratsevaluierungsgremium die Sinnhaftigkeit dieser Einrichtung überprüfen. Ein eigener dem Bundeskanzleramt angegliederter Thinktank soll künftig laufend Vorschläge für die Intensivierung der Reformüberwachung erarbeiten.
Für Schelling ist es klar: „Österreich muss Weltmeister in der Verwaltungsökonomie werden. Hier bei der Umsetzung zu knausern ist sparen am falschen Platz. Jeder Handgriff in Politik und Verwaltung muss lückenlos erfasst, dokumentiert und auf seine Sinnhaftigkeit durchleuchtet werden. Wenn es dafür notwendig ist, dass jeder Beamten seine Arbeit unter der gestrengen Aufsicht eines Effizienzcontrollers verrichtet, dann ist das ein Preis der zu zahlen ist.“ Schelling kennt bei seinem Vorhaben kein Tabu. Auch bei Krankenkassen, Kammern und Landesbanken ortet er Leerläufe und Doppelgleisigkeiten, die genauestens beobachtet und beseitigt werden müssen.
Der Finanzminister legt sich bei seinem Vorhaben die Latte hoch. Die Einsparungen durch die Reform sollen mindestens so hoch sein, wie Kosten durch die neu geschaffenen Kontrolleinrichtungen anfallen. Den Steuerzahler soll das keinen Cent kosten.

Unter Druck

18. März 2015

Auf den ersten Blick überraschend hat sich der Innsbrucker Stadtsenat gegen die Übernahme der Kosten für die Benutzung der Toilette in der Radhauspassage ausgesprochen. Dabei war nicht einmal der Blick auf die Stadtkassa ausschlaggebend. Die Stadtregierung ist damit in Wirklichkeit den Wünschen der Bevölkerung nachgekommen.

Bildquelle: pixabay.com

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Bereits im Vorfeld präsentierte der Betreiber der Rathausgallerien und damit auch der Toilettenanlage den Stadtsenatsmitgliedern eine Umfrage mit einer deutlichen Aussage: 50 Cent für die Benutzung sind noch zu wenig. Laut dem von einem renommierten Meinungsforschungsinstitut ausgearbeiteten Fragebogen, wären mehr als 60 Prozent der Benutzer bereit sogar bis zu 10 Euro für die Toilettenbenutzung zu bezahlen. Die Befragung selbst gestaltete sich überaus schwierig, da eine hohe Zahl der Befragten während der halbstündigen Dauer eine zunehmende innere Unruhe zeigten. Insbesondere Frauen, aber auch ältere Herren drängten die Befrager auf einen vorzeitigen Abbruch. Um hinsichtlich der Zahlungsbereitschaft auf realistische Werte gekommen, ließen die Mitarbeiter durchklingen, dass sie gegen eine kleine „Erkenntlichkeit“ auch bereit wären den Zugang ohne Befragung frei zu machen. Über 60 % nutzen dieses Angebot. Allerdings stieg ab einer Grenze von 10 Euro auch die Bereitschaft sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen.
Für die Stadtregierung ist damit der Sachverhalt klar. Die Bevölkerung ist bereit für ein gutes Angebot auch zu bezahlen.

Schweigeminute

6. März 2015

Liebe Leserynnen

Es tut mir leid, aber ich haben mich gestern entschlossen keinen Beitrag zu veröffentlichen. Statt dessen verweise ich mit Bewunderung und Ehrfurcht auf den Artikel vom 5.3.2015 in der Tiroler Tageszeitung zur Haftung der Tiroler Hypo für die Schulden der HETA (Hypo Alpe Adria Bad Bank). Landeshauptmann Platter hat, gemeinsam mit anderen Landeshauptleuten, den Kampf gen die Belastung der Landesbank aufgenommen, damit (wörtlich) „die Bürger vor Schaden bewahrt werden“. hqdefault
Und es wäre nicht Platter, wenn er nicht sofort eine Lösung parat hätte.
Der Bund, also die Steuerzahler, sollen sich an den Kosten beteiligen.
Zwar wird der Bund natürlich zum Wohl der Steuerzahler dagegen Widerstand leisten,
aber da hat er aber die Rechnung ohne den Platter gemacht.
Notfalls will dieser die Steuerreform, also die geplante Entlastung der Steuerzahler, blockieren. Leute das ist echt genial.
Ich verneige mich und lege statt eines Beitrages eine Schweigeminute ein um dies zu würdigen.

der Red.

Tirol ist fertig

4. März 2015

Am 28. Jänner 1342 erließ Markgraf Ludwig von Brandenburg den Tiroler Freiheitsbrief. Dieses Datum wird oft als Geburtsstunde der ältesten Demokratie auf dem Festland gewertet. Heute, 673 Jahre später endet diese. In einem Festakt erklärten Landeshauptmann Günter Platter und das Projekt Tirol für abgeschlossen. Mit der Entscheidung über die Kalkkögel ist das letzte politische Thema Tirols abgehakt. sitzungssaalDas Land ist damit fertig und kann seinen Bewohnerynnen übergeben werden. Sichtlich gerührt bemühte Platter das Bild eines Vaters, dessen Kind das elterliche Haus verlässt um künftig auf eigenen Beinen zu stehen. „Auch wenn es einen mit Wehmut erfüllt muss man erkennen, wenn man seine Aufgabe erfüllt hat. Für die Entwicklung des Landes sind künftig die Ortskaiser und die Tiwag mehr als ausreichend. Landesregierung und Landtag können getrost die Verantwortung zurücklegen und mit Stolz auf das Geschaffene blicken.“ Abschließend bedankte sich der Landeshauptmann bei den Mitgliedern der Landesregierung und des Landtages. Das formelle Ende der Tiroler Landespolitik wird noch im März in einem letzten Sonderlandtag besiegelt.
Platter wird sich künftig vermehrt seiner Leidenschaft, der Blasmusik, zuwenden.
Landtagspräsident Van Staa hat über seine Zukunft noch nicht entschieden, er kann sich aber eine weitere politische Tätigkeit im Gemeindeverband oder auf europäischer Ebene durchaus vorstellen.

Bankrett

2. März 2015

Das zusätzliche Finanzloch von bis zu 7.6 Milliarden bei der Hypo Abwicklungsgesellschaft schockt die Bürgerynnen. Grund genug für „Tirol Anders“ Finanzminister Schelling zu befragen, welche Folgen dies für die Bevölkerung hat.

T.A.: „Herr Finanzminister, 7,6 Milliarden Euro sind ungefähr 10% der jährlichen Steuereinnahmen Österreichs. Wie ist es möglich, dass bis jetzt niemand ein Fehlbetrag in diesem Ausmaß aufgefallen ist.“

Schelling: „Das kann ich ihnen am besten an einem Beispiel zeigen, legen Sie einmal 100 Euro auf den Tisch. “ (Ich lege einen 100 Euroschein auf den Tisch)“Und sehen Sie ihren Hunderter?“

T.A.: „Natürlich“

Schelling: (Steckt den Geldschein ein) „Und jetzt?“

T.A.: „Natürlich nicht.“
Schelling: „Eben, etwas das fehlt, kann man nicht sehen. Ein Loch sieht man auch nicht, nur die Ränder rund herum. Beim Finanzloch der Hypo gibt es eben das rund herum nicht, darum kann man auch nicht feststellen, wie groß das Loch ist. Nächste Frage“

T.A.: „Kann ich meinen Hunderter zurückhaben?“

Bildquelle: Bundesministerium für Finanzen

Bildquelle: Bundesministerium für Finanzen

Schelling: (lacht und gibt den Geldschein zurück) „Entschuldigung, sie verstehen, der Beruf.“

T.A.: „Sie haben gesagt, dass diesmal nicht der Steuerzahler zur Kassa gebeten wird, sondern die Gläubiger. Wer sind diese Gläubiger?“

Schelling: „Das ist eine bunte Liste. Andere Banken, Pensionsfonds …“

T.A.: „Banken, die dann möglicherweise wiederum vom Staat gerettet werden müssen?“

Schelling: „Dann ist aber kein Steuergeld für die Hypo geflossen.“

T.A.: „Und Pensonistynnen, die um ihre private Altersvorsorge umfallen.“

Schelling: „In diesem Zusammenhang würde ich lieber von Spekulanten sprechen, schließlich haben die ja auf eine höhere Rente spekuliert.“

T.A.: „Unabhängig davon wer jetzt zur Kassa gebeten wird, verstehen Sie eigentlich die Verärgerung der Bevölkerung über den Einsatz von Steuermittel zur Bankenrettung“
Schelling: „Nicht ganz. Aus mir unverständlichen Gründen wird immer unterstellt, dass mit dem Geld etwas vernünftiges gemacht werden würde. Realistischerweise sollte sich die Bevölkerung fragen ob ihr die Verstaatlichung der Hypo oder etwa weitere 10 Eurofighter lieber wären.

T.A.: „Für die ‚Abwicklung der Hypo ist nun die Finanzmarktaufsicht zuständig, ist das nicht jene Einrichtung die solche Debakel verhindern hätte sollen?“

Schelling: „Das ist gängige europäische Praxis. Die EU wird in der Griechenlandkrise auch von jener Firma beraten, die davor Griechenland beraten hat“

T.A.: „Wir danken für das Gespräch.“