Angriff auf die Pressefreiheit

Hintergrund
Kritik an den Medien ist schnell geäußert. Mit wie viel persönlichem Einsatz und Risiko Kollegynnen ihre Arbeit verrichten, soll dieser Beitrag über die Entstehungsgeschichte eines Berichtes in der Kronenzeitung zeigen. Der Artikel selbst ist hier erschienen:
http://www.krone.at/oesterreich/wirbel-um-alkoholverbot-in-orientalischen-lokalen-kein-raki-kein-bier-story-570647

Michael Jeannée, Hetzkolumnist der Kronenzeitung versteht die Welt nicht mehr. Entgegen seiner üblichen Gewohnheiten wollte er für einen seiner geplanten Beiträge recherchieren.
Ein türkisches Lokal im 16. Wiener Gemeindebezirk war das Ziel seiner Nachforschungen.
Auch hier hatte die Überfremdung bereits Platz gegriffen. Der Lokalinhaber war, wie das schon bei vielen Betrieben dieser Art üblich ist, offenkundig türkischstämmig. Vermutlich von typisch orientalischen Geschäftsinteressen getrieben, machte dieser dennoch einen vordergründig freundlichen Eindruck.

Jeannée nahm Platz, etwas, das er schon kurze Zeit später bereuen sollte.
Der Türke überreichte ihm einen kopierten Zettel, die Speisekarte. Das Fehlen alkoholischer Getränke stach sofort ins Auge.
Sämtliche jahrelang verschütteten Journallisteninstinkte meldeten sich plötzlich zurück. Alles andere war mit einem Schlag unwichtig. Der Reporter in Jeannée erwachte.
Er konnte, vor allem aber wollte er nicht mehr, nur das Offenkundige akzeptieren. Die Hintergründe mussten notfalls mit Gewalt an das Licht der Öffentlichkeit gezerrt werden. Ein Satz der Journalistenausbildung ergriff Besitz von seinem Denken: „Die Wahrheit ist jedes Risiko wert“. Zur eigenen Überraschung kam der Satz „A Krügerl bitte“, ohne das leiseste Zittern über die Lippen. Dass er dieses Krügerl gerade dringender als alles andere benötigte, überspielte er mit dem Nachsatz „und an Raki“.

Das Lokal, gerade noch bedeutungslos in einer beliebigen Haushecke Wiens gelegen rückte unversehens ins Zentrum des Weltgeschehens. Hier fand er nun statt, der „Clash of Cultures“

Mit geradezu diabolischem Lächeln zeigte der Lokalinhaber sein wahres Gesicht. „Kein Alkohol, Islam verbietet“ waren nicht einfach nur ein Satz, mit dem ein Wirt seinem Gast mitteilt, dass er etwas nicht führt. Es war ein Angriff auf unsere Kultur und unsere Werte.

Entsetzt taumelte Jeannée nach draußen. Ziellos irrte er durch die Straße Ottakrings um, angezogen von den laut lallenden Stimmen betrunkener Männer in einem Beisel zu landen.
Er war heimgekommen.
Anfangs noch stockend, aber vom Bier gestärkt mit immer festerer Stimme, schilderte er am Telefon seiner Kollegin Martina Münzer sein gerade Erlebtes. „Das ist ein Angriff auf die Preschefreieit, jawohlll die Preschefreieit“ konnte er noch mit letzter Kraft übermitteln bevor das Smartphone seiner Hand entglitt und sein Kopf vornüber auf die Tischplatte sank.


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