Donnerwetter

Belagerungsähnliche Zustände herrschen seit heute morgen vor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Seit Vorhersage eines neuen Tiefdruckgebietes haben sich hunderte aufgebrachte Wetterpaten vor den Toren versammelt und skandieren lautstark ihre Forderung nach eine Schönwetterquote. Dass die Einrichtung, wie sie immer wieder betont, keinen Einfluss auf das Wetter nimmt, will hier niemand glauben. wetterchartSie könnten ja wohl kaum Hoch- und Tiefdruckgebiete verkaufen, wenn sie sie nicht selbst erzeugen würden, macht ein Demonstrant seiner Wut Luft.  Er hatte bereits im Vorjahr das Hoch Xaver für seinen Vater gekauft. Das letzte Hoch hatte noch den Anfangsbuchstaben C. Viele befürchten, dass ihr bereits bezahltes Hoch nicht geliefert wird und machen Spekulanten dafür verantwortlich. Diese versuchen mit künstlicher Verknappung die ohnehin schon hohen Preise für Hochs weiter nach oben zu treiben. Die Bundesregierung versucht zu beruhigen. Noch-Infrastrukturministerin Doris Bures verweist darauf, dass Österreich wettermässig im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt ist. In den oft als Vorbild hingestellten Skandinavischen Ländern gibt es beispielsweise deutlich mehr Niederschlag. Anders sieht das die Opposition. FPÖ-Chef Strache reimt gewohnt zusammenhanglos ‚Alpenwetter statt Bankenretter‘ und macht die EU für den heurigen Sommer verantwortlich. Seit Schengen ziehen Tiefdruckgebiete unkontrolliert und ungehindert aus dem Ausland nach Österreich. Sogar unsere wenigen Sonnentage werden bereits durch Saharadreck verdüstert. Wenn die Regierung nicht sofort handelt, werden wir ein Volksbegehren einleiten. Es muss endlich wieder Wetter für unsere Leut‘ gemacht werden.
Den Grünen wiederum sind die Namenspatenschaften generell ein Dorn im Auge. In einer Resolution fordern sie ein Ende der Kommerzialisierung der natürlichen Ressource Wetter. Für Martin Strolz von den Neos weiss die Bevölkerung viel zu wenig über das Wetter. Er fordert die Einführung eines Unterrichtsfaches Wetterkunde, während Team-Stronach Clubchefin Karin Nachbauer sich die Überdachung Österreichs vorstellen kann. Nur dadurch könne das Land wetterunabhängig werden.


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