Archive für August, 2014 | monatliche Archiv Seite

Österreich bei Ebola säumig

19. August 2014
ebola

Bildquelle: Wikipedia

Scharfe Kritik an der Bundesregierung übte der Verband der Pharmazeutischen Industrie Österreichs (Pharmig). In einer Aussendung wies er auf schwere Versäumnisse, insbesondere im Gesundheitsressort, hin. Es sei durch nichts zu entschuldigen, dass es, Wochen nach Ausbruch in Westafrika, immer noch nicht gelungen ist, einen Ebolafall nach Österreich zu bringen. Die besten Medikamente und Impfstoffe sind vollkommen nutzlos, wenn es dafür keine Abnehmer gibt. Gerade in Krisenzeiten könnte die Pharmaindustrie Impulse für den wirtschaftlichen Aufschwung setzen. Dazu muss in der Bevölkerung aber auch ein entsprechendes Gefahrenbewusstsein geschaffen werden.
Bei den Vogel- und Schweinegrippepandemien war Österreich im Panikindex noch auf den vordersten Plätzen zu finden. Dementsprechend konnte auch der Absatz an Tamiflu und Grippemasken neue Höchstwerte erzielen. Von diesen Erfolgen ist man heutzutage meilenweit entfernt. Schon 2011 bei der EHEC-Epidemie wurde es verabsäumt für entsprechende Krankheitsfälle zu sorgen. Die wirtschaftlichen Folgen für die Medikamentenerzeuger in Österreich sind bis heute nicht überwunden. Nun hat es den Anschein, dass der gleiche Fehler wiederholt wird. Für die Zukunft zeichnet der Verband ein düsteres Bild.
Wenn nicht raschest eine heimische Ebolaerkrankung diagnostiziert wird, wird es sehr schwer werden den Produktionsstandort Österreich längerfristig abzusichern. Dies wirkt sich in Folge auch auf Ärzte und Apotheken aus. Die Umbesetzung im Gesundheitsministerium wäre die letzte Gelegenheit um einen Umschwung herbeizuführen. Die Pharmazeutische Industrie ist in jedem Fall zur Mithilfe bereit.

Donnerwetter

18. August 2014

Belagerungsähnliche Zustände herrschen seit heute morgen vor der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in Wien. Seit Vorhersage eines neuen Tiefdruckgebietes haben sich hunderte aufgebrachte Wetterpaten vor den Toren versammelt und skandieren lautstark ihre Forderung nach eine Schönwetterquote. Dass die Einrichtung, wie sie immer wieder betont, keinen Einfluss auf das Wetter nimmt, will hier niemand glauben. wetterchartSie könnten ja wohl kaum Hoch- und Tiefdruckgebiete verkaufen, wenn sie sie nicht selbst erzeugen würden, macht ein Demonstrant seiner Wut Luft.  Er hatte bereits im Vorjahr das Hoch Xaver für seinen Vater gekauft. Das letzte Hoch hatte noch den Anfangsbuchstaben C. Viele befürchten, dass ihr bereits bezahltes Hoch nicht geliefert wird und machen Spekulanten dafür verantwortlich. Diese versuchen mit künstlicher Verknappung die ohnehin schon hohen Preise für Hochs weiter nach oben zu treiben. Die Bundesregierung versucht zu beruhigen. Noch-Infrastrukturministerin Doris Bures verweist darauf, dass Österreich wettermässig im internationalen Vergleich sehr gut aufgestellt ist. In den oft als Vorbild hingestellten Skandinavischen Ländern gibt es beispielsweise deutlich mehr Niederschlag. Anders sieht das die Opposition. FPÖ-Chef Strache reimt gewohnt zusammenhanglos ‚Alpenwetter statt Bankenretter‘ und macht die EU für den heurigen Sommer verantwortlich. Seit Schengen ziehen Tiefdruckgebiete unkontrolliert und ungehindert aus dem Ausland nach Österreich. Sogar unsere wenigen Sonnentage werden bereits durch Saharadreck verdüstert. Wenn die Regierung nicht sofort handelt, werden wir ein Volksbegehren einleiten. Es muss endlich wieder Wetter für unsere Leut‘ gemacht werden.
Den Grünen wiederum sind die Namenspatenschaften generell ein Dorn im Auge. In einer Resolution fordern sie ein Ende der Kommerzialisierung der natürlichen Ressource Wetter. Für Martin Strolz von den Neos weiss die Bevölkerung viel zu wenig über das Wetter. Er fordert die Einführung eines Unterrichtsfaches Wetterkunde, während Team-Stronach Clubchefin Karin Nachbauer sich die Überdachung Österreichs vorstellen kann. Nur dadurch könne das Land wetterunabhängig werden.

Der Nabel der Welt

17. August 2014

Wenn man den Gerüchten glauben schenkt, wird Tirol 2015 zum Nabel der Welt. Während sich die Bundeshauptstadt mit dem vergleichsweise bedeutungslosen Europäischem Songcontest begnügen muss, soll Tirol Gastland der Bilderberg-Konferenz werden. Bei vielen gilt dieses Treffen ja als geheime Weltregierung, bei der die Mächtigsten der Welt über unser aller Schicksal entscheiden. Ob dies tatsächlich stimmt ist schwer zu beurteilen, da über den Inhalt der Konferenz striktestes Stillschweigen herrscht. Gemeinsam mit dem renommierten Weltherrschaftsexperten ‚the Brain‘ versuchen wir etwas Licht ins Dunkle zu bringen.pinky
T.A.: Herr Brain, bei den sogenannten Bilderberg-Konferenzen treffen sich die Mächtigsten der Mächtigen….
Brain (unterbricht): Das ist so nicht richtig. Es treffen sich einflussreiche Menschen mit Beeinflussbaren. Werfen Sie doch einfach einmal einen Blick in die Teilnehmerliste. Angela Merkel war einmal dabei, Werner Faymann bringt es auf 3 Teilnahmen. Zählen Sie etwa Faymann zu den Mächtigsten der Mächtigen?
T.A.: Es treffen sich wichtige Menschen…
Brain (unterbricht): Wie Guido Westerwelle, haha. Eher nicht, zumindest nicht alle.
T.A.: Es treffen sich Menschen und beraten über die wichtigsten Themen…
Brain (unterbricht): Das glauben Sie wirklich? Es treffen sich durchschnittlich 130 Personen, inklusive ausgewählten Journalisten, und erörtern Fragen, die das Schicksal des Planeten betreffen und kein einziger plaudert? Kennen Sie den Spruch drei Leute können ein Geheimnis bewahren, aber nur wenn zwei davon tot sind?
T.A.: Es treffen sich Menschen und beraten…
Brain (unterbricht): Gegenfrage, Was machen Menschen, zum überwiegenden Teil Männer, 3 Tage lang an einem abgelegenen Ort und ohne ihre Frauen.
a) beraten
b) beten
c saufen
T.A.: Herr Brain, wurden Sie selbst schon einmal zu einer Bilderberg-Konferenz eingeladen?
Brain Erschaudert, wendet sich ab und verlässt wortlos den Raum.

Siehe auch: Bergbilder und Bilderberger – Tirol 2015 als Zentrum der Eliten

Argentinien notverstaatlicht.

13. August 2014

Finanzminister Spindelegger gab gestern den Aufkauf von 100% der Anteile an dem in Zahlungsschwierigkeiten geratenen südamerikanischen Landes bekannt. Die Republik Österreich wird damit Alleineigentümer Argentiniens. Gleichzeitig trat er Kritikern entgegen, die vor allem eine weitere Explosion der österreichischen Staatsverschuldung befürchten. autarg„Wir haben das von Experten durchrechnen lassen. Die Verstaatlichung war mit Abstand die für den Steuerzahler günstigste Lösung“ erklärte der Finanzminister in einer Pressekonferenz. „Natürlich wird sich die Staatsschuld kurzfristig erhöhen, dies wird aber durch die positiven Effekte mehr als ausgeglichen. Man darf ja nicht übersehen, dass durch die gesetzte Massnahme die argentinische Fußballnationalmahnschaft künftig für Österreich spielt. Wie wichtig Fußball für ein Land ist sieht man in Deutschland. Die Zustimmung zur schwarz-roten Regierung ist, insbesondere nach dem Weltmeistertitel, um ein vielfaches höher als hierzulande. Alleine der Aufbau einer österreichischen Nationalmannschaft, die um den Weltmeistertitel mitspielen kann, hätte ein vielfaches der argentinischen Schulden verschlungen.“ Spindelegger sieht aber noch weitere Vorteile. So könnten beispielsweise aggressive Tiroler Kühe auf den ausgedehnten argentinischen Weiden untergebracht werden. Eine rein touristische Nutzung der heimischen Almen wird damit wieder möglich. Spindelegger ist überzeugt, dass sich die Kosten für die Notverstaatlichung von selbst zurückzahlen. „Schließlich erhält man für einen Euro über 11 Argentinische Pesos. Die heimischen Einkommen und Vermögen erhöhen sich also mit einem Schlag um den Faktor 11. Dafür nimmt wohl jeder gerne in Kauf, dass er damit in die höchste Steuerklasse rutscht. Und nicht zuletzt, als künftig fünftgrößtes EU Land werden wir auch deutlich bessere Konditionen in Europa aushandeln können.“

App-artig

12. August 2014

Rasch reagiert hat die Tirolwerbung auf die jüngste Kritik. Bekanntlich haben ja nicht autorisierte Wetter-Apps mit negativen Prognosen den Tiroler Touristikern die Sommersaison buchstäblich verhagelt. Auf Seiten der Tirolwerbung gibt man sich zerknirscht. wetterapp
„Wir haben hier offenbar einen Trend zu spät wahrgenommen. Heutzutage genügt es nicht mehr das Land auf Prospekten und Werbespots in bestem Sonnenlicht zu präsentieren. Ohne eine eigene Schönwetter-App geht einfach nichts mehr. Für die Sommersaison ist es zwar schon zu spät, aber spätestens im November starten wir mit unserer ‚Sun and Snow‘-App durch. Derzeit wird für alle Tourismusgemeinden die ideale Schneelagen erhoben. Auf Grundlage dieser Daten wird den Erholungssuchenden jederzeit die ideale Wetter und Schneesituation präsentiert. Die ‚Sun and Snow‘-App integriert auch eine Sofort-Buchungsmöglichkeit.“ An Probleme weil der Tirol-Urlaube vor Ort völlig andere Bedingungen vorfindet, glaubt man in der Tirolwerbung nicht. Das wird ja auch bei Werbeprospekten klaglos akzeptiert. Für einen Traumurlaub braucht es auch eine Traumwelt. Ausserdem benötigen das Gros der erlebnisorientierten Gäste Schönwetter und Pulverschnee lediglich für Selfies, die den daheimgebliebenen schlechte Laune verschaffen. Das lässt sich ohne weiteres auch über Blueboxing realisieren.

mehr Verkehr

11. August 2014

Eine neue Hiobsbotschaft trifft  die transitgeplagte Tiroler Bevölkerung. Unter dem Druck mehrerer Autobahnblockaden hatte die Tiroler Landesregierung 2009 ein Bündel an Massnahmen zur Verkehrsreduktion beschlossen. Die wichtigste davon, ein Schild mit der Aufschrift „Grüss Göttin“, wird nun abgebaut.Grüss Göttin Dies ist umso unverständlicher, als die, mit mehreren Umwelt- und Verkehrspreisen ausgezeichnete Installation durchaus wirksam war.. Einen Vergleich der Geisterfahrermeldungenspricht eine deutliche Sprache. Während vor 2009 Geisterfahrer in beiden Fahrtrichtungen gleich häufig anzutreffen waren waren, haben sie unmittelbar nach Errichtung des Schildes auf der Fahrbahn Richtung Innsbruck um bis zu 30 Prozent zugenommen. Verstörte Auto- und LKW Fahrer, die bei Anblick des Schildes ihr Fahrzeug wendeten und ihre Fahrt nach Italien auf alternativen Routen fortsetzen, waren die letzten 5 Jahre ein gewohntes Bild.  Erst kürzlich hatte ein deutsches Arbeitsgericht entschieden, dass hunderte Kilometer Umweg zumutbar sind, um die psychische Belastung der Fahrer durch „Grüss Göttin“ zu vermeiden. Die Verantwortung für das plötzliche Aus will niemand übernehmen.  Während im vergangenen Landtagswahlkampf  noch davon gesprochen wurde die Göttin an allen Tiroler Grenzübergängen grüssen zu lassen, scheint es nun, dass sich die Autofahrer- und Transitlobby durchgesetzt hat.

post-piratisch

10. August 2014

Vor noch gar nicht langer Zeit als „Snail“, kurz für „snake-mail“ lächerlich gemacht, ist der klassische Brief zum Kommunikationsmittel der deutschen Piraten avanciert. asciiFür Stefan Körner, dem neugewählten Bundesvorstand der deutschen Piraten, ist das jedoch keineswegs ein Rückschritt ins analoge Zeitalter. „Hier wird einfach von Medien mit Halbwahrheiten das übliche Piratenbashing betrieben. Unsere Briefe an die Mitglieder sind selbstverständlich im binär notiertem ASCII-Code abgefasst und bestehen folglich nur aus Nullen und Einsen. So arbeiten Computer und so arbeiten Piraten – digital. Ob ich das über Internet oder Post verschicke ändert am Inhalt überhaupt nichts. Die Wahl der Post als Transportmittel ist einfach aus Sicherheitsgründen erfolgt. Mit keiner uns bekannten Entschlüsselungshard- oder software ist es bislang gelungen einen geschlossenen Brief zu öffnen. Dazu ist Handarbeit notwendig. Dafür hat, bei unseren Millionen potentieller Mitglieder, nicht einmal die NSA die entsprechende Kapazität.  Es hat ja einen Grund, dass Geheimdienste für Nachrichtenübermittlung nach wie vor auf tote Briefkästen setzen. “
Hier scheint es, dass die deutschen Piraten ihrem österreichischen Gegenstück nach wie vor voraus sind. Bei diesen dominieren nach wie vor Online-Lösungen wie Liquid-Feedback. Aber auch in Österreich verspüren die Offline-Piraten durch die deutsche Entscheidung Rückenwind.

Iban gehackt

9. August 2014

Nur wenige Tage nach Start des Einheitlicher Euro-Zahlungsverkehrsraums (SEPA) wurde dessen Herzstück, der IBAN, gehackt. Seit Tagen, möglicherweise sogar seit Wochen kursiert im Internet eine Software, mittels derer aus jedem IBAN die Kontonummer und das zugehörige Geldinstitut extrahiert werden kann. hackerZur Ermittlung der Prüfziffer kommt dann eine Hackertechnik namens ‚reverse engineering‘ zum Einsatz . Zwar kann man mit diesen Daten keine Geldbehebungen durchführen, sehr wohl ist es aber möglich Falschgeldüberweisungen zu tätigen. Das deutsche Nachrichtenmagazin ‚Der Postillon‘ hat bereits am 4. August dieses Jahres in einem Artikel gewarnt, dass Falschgeldüberweisungen zunehmend zu einem Problem werden. Mit der Entschlüsselung des IBANs könnte sich dies zum Flächenbrand ausweiten. Für Sicherheitsexperten war seit langem klar, dass sogar der 30-stellige IBAN keine hinreichende Sicherheit bietet. Selbst eine 128-bit Verschlüsselung gilt heutzutage nicht mehr als hinreichend sicher. Aus Bequemlichkeit aber auf Kosten der Sicherheit nutzen die meisten Länder sogar noch wesentlich kürzere IBANs. In Deutschland ist er etwa 22 Stellen lang und in Österreich gar nur 20. Von offizieller Stelle gibt es bislang noch keine Stellungnahme zu dieser gravierenden Sicherheitslücke. Unter der Hand erfährt man jedoch, dass das Problem sehr wohl bekannt ist. Um das ohnehin bereits angeschlagene Vertrauen in das Bankensystem nicht weiter zu belasten, wird das Ganze jedoch unter Verschluss gehalten. Mittelfristig soll der jetzige IBAN durch seinen 2-fachen SHA-256 Hashwert abgelöst werden. Kurioserweise würde er dann die gleiche Verschlüsselung wie die Hackerwährung Bitcoin nutzen. Damit wäre zwar die Sicherheit gegeben, Bankkunden müssten sich für Überweisungen aber entsprechend teure Verschlüsselungshardware zulegen.

Innsbruck trifft Helsinki

8. August 2014

Bislang war er nur in Finnland bekannt – der Saunabus. Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe haben diese Attraktion nun auch nach Innsbruck geholt.  Die Sperre des Hallenbades Amraserstraße in Verbindung mit dem schlechten Sommerwetter hat zu einer Überfüllung der  verbleibenden Saunen geführt. Für die Innsbrucker Kommunalbetriebe bestand dringender Handlungsbedarf. saunabusZum Glück konnten die Verkehrsbetriebe in die Bresche springen.  Für IVB-Direktor Martin Baltes ergab sich eine ausgesprochene win-win Situation.
„Bei vielen Fahrzeugen unseres Fuhrparkes wären teuere Reparaturen an der Klimaanlage fällig gewesen. Wir konnten günstig die Bädertechnik des Hallenbades übernehmen und diese in unsere Busse einbauen.  Der Umbau erfolgte in der betriebseigenen Werkstatt und daher mit sehr geringen Kosten. Der hintere Teil der Gelenkbusse dient nun als Saunakabine, im Vorderteil ist der Ruhebereich untergebracht. Die ersten umgerüsteten Fahrzeuge sind bereits auf Linie und werden von den Fahrgästen mit Begeisterung angenommen. Beschwerden gab es lediglich von einigen wenigen. Meistens hatten sie übersehen, dass Saunabusse grundsätzlich textilfrei benutzt werden. Aufgüsse sind jeweils alle 5 Haltestellen vorgesehen. Allerdings haben Fahrgäste durchaus die Möglichkeit zwischendurch selbst Aufgüsse zu machen. Die Aufgussmittel werden von der IVB gestellt“.  Ob der Saunabus auch in der Wintersaison weitergeführt wird ist derzeit noch offen. Dafür müssten allerdings erst die Wartehäuschen zu Umkleidekabinen umgerüstet werden.  Für Baltes ist das einfach eine wirtschaftliche Frage. Fix geplant sind jedoch Sonderfahrten mit Glühweintrinken am Christkindlmarkt. Bis dahin heißt es jedoch „Schwitzen auf allen Linien“.

Trockengelegt

7. August 2014

Genug ist genug, kommentierte Stadtrat Gerhard Fritz den Vorstoß von LAbg. Rudi Federspiel die Alkoholverbotszonen in Innsbruck drastisch auszudehnen. Er habe ja nichts dagegen ab und zu ein verbotenes Gläschen Wein zu drinken, aber er könne sich ja schließlich nicht in ganz Innsbruck besaufen, um den Verbotswahn in die Schranken zu weisen. ConcordiaDas sei ihm seine Gesundheit nicht wert. Dennoch wollen sich die Grünen der Temperenzlermehrheit in Innsbruck und Tirol nicht kampflos ergeben. Die Abgeordneten werden auf einen Teil ihrer Einkünfte verzichten und damit einen Fonds speisen, der Strafen wegen verbotenen Alkoholkonsums übernimmt. Einzige Voraussetzung ist, dass gegen den Strafbescheid Rechtsmittel eingelegt wird.
Aber auch die Verbotsbefürworter blieben nicht untätig. Gestern wurde die Marienstatue auf der Annasäule gegen Concordia, der Göttin der Tugend und Abstinenz getauscht. Der Denkmalschutz hatte dazu bereits vor einiger Zeit seine Zustimmung erteilt. „Die Annasäule wurde ja zum Gedenken der Abwehr der Bedrohung durch die Bayern errichtet. Heute bedrohen uns Liederlichkeit und Werteverlust. Die Änderung erhält die Funktion des Wahrzeichens als Denkmal.“ Die Concordia-Statue wurde von einem unbekannten Gönner der Stadt Innsbruck geschenkt. Ihr Antlitz ist halb als Totenschädel ausgeführt. Dies soll als Mahnung die Gefahren eines ausschweifenden Lebenswandels drastisch vor Augen führen.