Polizei warnt vor gefälscher Primark-Bekleidung

Bei einer Razzia in einer Innsbrucker Schneiderei konnte gestern die Polizei Kartonweise gefälschte Kleidungsstücke der Modekette Primark beschlagnahmen. Wie ein Sprecher der Polizei betonte war es den Fälschern gelungen den „billiger Plunder“-Eindruck des Originals so perfekt zu imitieren, dass es für einen Laien unmöglich ist, die Fälschung zu erkennen. Von Seiten Primarks reagierte man empört. Hier wird der zahlende Kunde schamlos hinters Licht geführt. Auch wenn der erste Eindruck täuschend echt billig ist, wurden in Wirklichkeit hochwertige Materialien für die Fälschung verwendet und diese darüber hinaus auch noch sorgfältig verarbeitet. polizei_warnt_20141005Dem Fachmann offenbart sich der Unterschied allerdings sofort. Bei jedem begutachteten Stück fehlte der Faden zum einfachen lösen angenähter Knöpfe und auch Reißverschlüsse htten kein charakteristisches Haken. In einem ersten Schnelltest konnte auch nach zehnmaligen Waschen keine Beschädigung festgestellt werden. „So etwas hat mit Modeindustrie nichts zu tun“, ärgert sich der Primark-Sprecher weiter. „Müssen sich Menschen, vor allem unsere Jugendlichen wirklich der Peinlichkeit früherer Zeiten aussetzen und Kleidungsstücke mehrfach tragen? Wenn man das einreißen lässt dauert es nicht mehr lange, bis die Jacke an jüngere Geschwister weitervererbt wird.  Empörend ist aber vor allem, dass diese Geschäftemacherei auf dem Rücken  der Ärmsten der Armen betrieben wird. Schon alleine, dass Menschen bereit sind zu Hungerlöhnen und unseren unmenschlichen Arbeitsbedingungen in den Nähfabriken zu arbeiten, muss jedem denkenden Menschen die Lebensbedingungen in diesen Ländern vor Augen führen. Ohne uns hätten die überhaupt nichts.“ Ob es sich bei den Fälschern um Einzeltäter oder wie befürchtet eine organisierte Bande dahinter steckt ist noch Gegenstand der Ermittlungen. Fest steht bereits jetzt, dass in der Werkstatt Kleidung nicht nur gefälscht sondern auch alte Kleidung geflickt wurde.  Dies ist zwar prinzipiell noch legal, die Modeindustrie sieht darin aber bereits einen Zusammenhang mit den Fälschungen: „Wo geflickt wird, tauchen sehr rasch auch Schnittmuster auf. Hier ist die Politik gefordert. Es ist zu überlegen ob die Ausübung des Schneiderhandwerkes in unseren Regionen überhaupt noch zeitgemäß und wünschenswert ist.“


die Anhänge zu diesem Post:


polizei_warnt_20141005


Keine Kommentare so weit.

Geben Sie eine Antwort ein